Zypresse als Heilpflanze
Beim Anblick der säulenartigen Zypresse, die sich schmal in den Himmel reckt, fühlt man sich sofort ans Mittelmeer versetzt. Die würzig duftenden Zypressen sind ursprünglich aus Asien zu uns gebracht worden.
Schon den Griechen der Antike war die Zypresse wohlbekannt und sie galt ihnen als wichtige Heilpflanze. Nahezu alle Teile der Zypresse sind heilkräftig und schon allein mit ihrem Duft kann sie Atemwegserkrankungen heilen.
Sammeltipps
Da die Zypresse in Mitteleuropa sehr selten ist, darf man sich bei fremden Pflanzen nicht einfach selber bedienen. Entweder man fragt den Besitzer oder man pflanzt selbst eine Zypresse an.
Im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr, wenn die Säfte zu steigen beginnen, kann man die Zweige ernten. Die Früchte erntet man, solange sie noch weich sind, also zwischen Mai und Juni. Das Holz kann man ganzjährig ernten.
Haupt-Anwendungen: Erkältungen
Heilwirkung: antibakteriell, antiseptisch, schleimlösend
Anwendungsbereiche
Husten, Bronchitis, Keuchhusten, Asthma, Grippaler Infekt, Fieber, Darmentzündungen, Durchfall, Rheuma, Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrbeschwerden, Hämorrhoiden, Krampfadern, Schlecht heilende Wunden
Tee aus den Zweigen
Zypresse kann man wahlweise als Tee, als Tinktur oder als ätherisches Öl anwenden.
Für einen Zypressen-Tee übergiesst man ein bis zwei Teelöffel Zypressen-Zweige mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen. Anschliessend abseihen und in kleinen Schlucken trinken. Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täglich gegen Erkrankungen der Atemwege, z.B. Husten oder Asthma.
Bei Hämorrhoiden kann man den stark wirksamen Tee der Zypressenblätter trinken.
Tee aus dem Holz
Aus dem zerstossenen Holz kann man auch einen Tee zubereiten. Man lässt ihn eine Viertelstunde ziehen oder man kocht das Holz mit dem Wasser zusammen auf und lässt beides zusammen ziehen. Er ist wirkungsvoll bei Gebärmutterprobleme und Dickdarmerkrankungen.
Tee aus den Früchten
Aus den unreifen Früchten (Zapfen) kann man einen Tee zubereiten, wie aus den Zweigen. Die Früchte kann man gegen Erkältungen und Darm-Entzündungen einsetzen. Auch zur Behandlung von Frauenbeschwerden sind sie geeignet.
Tinktur
Um eine Zypresse-Tinktur selbst herzustellen, übergiesst man Zypressen-Zweige, Früchte oder Holz in einem Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt die Mischung verschlossen für 2 bis 6 Wochen ziehen. Dann abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.
Von dieser Tinktur nimmt man ein- bis dreimal täglich 10-50 Tropfen ein.
Wenn einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie mit Wasser verdünnen.
Der Einsatzzweck entspricht der Anwendung der Tees.
Ätherisches Öl
Die Anwendung des ätherischen Zypressen-Öls ist vielfältig. Man kann das Zypressen-Öl in Salben und Cremes einsetzen, beispielsweise gegen Krampfadern oder auch einfach, weil einem der Duft gefällt. In der Duftlampe verbreitet die Zypresse einen würzigen Duft, der die Atemwege desinfiziert und befreit.
Äusserlich
Äusserlich kann man Zypresse-Tee oder verdünnte Tinktur in Form von Umschlägen, Bädern oder Waschungen anwenden. Mit dieser Art der Anwendung kann man als Sitzbad Hämorrhoiden behandeln.
Zypresse hilft äusserlich eingesetzt auch gegen Krampfadern und schlecht heilende Wunden.
Quelle: www.heilkraeuter.de