Bierbauch
Kalorienzähler können angeblich ganz genau erklären, warum Bier dick macht: Es sind halt ganz viele Kalorien drin, vor allem vom Alkohol. Das Problem : Welch mächtige Bäuche müssten da erst Likör- oder Korntrinker haben? Der Alkohol brennt zwar gut beim Flambieren, er liefert dem Stoffwechsel aber nur wenig Energie, wie wir aus zahlreichen Studien wissen. Der Bierbauch hat einen völlig anderen Grund: weibliche Sexualhormone. Die nimmt man bekanntlich zur Mast von Kälbern, Schafen und Hähnchen.
Der Hopfen enthält solche Hormone wie Daizein und Genistein. Als der Hopfen noch mit der Hand geerntet wurde, bekamen die Hopfenzupferinnen vom Pflücken der Dolden ihre Monatsregel. In der Volksheilkunde wurde Hopfentee Jugendlichen angeraten, um die Onanie aufzugeben. Man verordnete 1-2 Tassen bei Bedarf am Tage ungesüsst und schluckweise. Generell gilt Hopfen als Antiaphrodisiakum, d.h. als Mittel zur Unterdrückung des Sexualtriebs. Auch die Hefe steuert Hormone bei, z.B. das 17-ss-Östradiol, ein Östrogen, das ansonsten nur in den weiblichen Eierstöcken gebildet wird. Eine Wirkung dieser Inhaltsstoffe ist die Entwicklung eines Bierbauchs beim regelmässigen Biertrinker. Die typische Östrogenwirkung ist vielfach auch an einem deutlichen Brustansatz zu erkennen.
Wird der Bierkonsum eingeschränkt, sinkt häufig das Gewicht. Der berühmte Bierbauch hat somit herzlich wenig mit Kalorien zu tun, wie uns Ernährungsideologen einreden wollen, sondern ist schlichtweg ein Ergebnis der vermehrten Zufuhr weiblicher Hormone.
Es ist übrigens noch gar nicht lange her, da riet man stillenden Mütter, ein Glas Bier zutrinken, um den Milchfluss anzuregen. Während dies von medizinischen Experten als Ammenmärchen abgetan wurde, ergaben Studien, dass ein bis zwei Halbe den Gehalt an Prolactin im Blut der Stillenden verdoppelten. Prolactin ist eben jenes Hormon, dass die Milchbildung stimuliert.