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Vagusnerv - der Ruhe- und Selbstheilungsnerv

Veröffentlicht: Mittwoch, 31. Januar 2024

Der Vagusnerv, der zehnte und längste unserer zwölf Hirnnerven ist der grösste Nerv des parasympathischen Systems. Er wird auch als Ruhe- und Selbstheilungsnerv bezeichnet.

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Foto: Gerd Altmann / Pixabay

Die Fachbezeichnung „Vagus“ leitet sich vom lateinischen Begriff “vagari“ ab. Übersetzt heisst das soviel wie „umherschweifen, unbestimmt, wandern“. Diesen Namen hat der Nervus Vagus ganz zu Recht erhalten, denn sein Wirkspektrum ist äusserst vielseitig und breitgefächert.

Seine über Zehntausende von Nervenfasern verzweigen sich vom Stammhirn aus durch den Hals, verästeln sich zu den Ohren hin in den Kehlkopf, erstrecken sich bis zum Brustraum und spalten sich in den linken und rechten Vagus. Verästelungen führen zu Herz, Lunge, Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren, Darm und weiteren Organen. Von dort leiten sie Informationen ins Gehirn und Signale vom Gehirn zurück zu den Organen, um deren Funktionen wie Atmung, Herzschlag oder Darmbewegung zu regulieren.

vagusnerv

Grafik: Jkwchui / Wikimedia Commons

Ruhe und Selbstheilung mit einem starken Vagusnerv

Dem Vagusnerv werden entscheidende Aufgaben zugeordnet, insbesondere dann, wenn es um Ruhe, aktive Regeneration und Selbstheilung geht. Das ist der Grund, weshalb der Vagus auch als Ruhe- und Selbstheilungsnerv bezeichnet wird.

Wenn wir ständig unter Anspannung stehen, funktioniert unser innerer Beruhiger nicht mehr richtig. Die Balance im vegetativen Nervensystem verschiebt sich. Der Vagusnerv wird schwächer und das macht uns anfälliger für Stresserkrankungen. Sie reichen von Bluthochdruck und Verdauungsbeschwerden bin hin zu Schlafstörungen und psychischen Erkrankungen.

Stimulierung des Vagusnervs

Lange Zeit nahm man an, dass sich das Wirken des Vagusnervs nicht beeinflussen lässt. Neue Forschungen zeigen jedoch etwas anderes. So beruhigten in einer Studie der Universität Leeds sanfte Stromreize der Ohrmuscheln, in der ein Zweig des Vagusnervs endet, bereits nach zwei Wochen Herzfunktion und Blutdruck. Die Studienteilnehmer berichteten zudem von besserem Schlaf und  ausgeglichener Stimmung. Dies weise nach den Forschungsergebnissen darauf hin, dass durch die Vagusstimulation die Dysbalance zwischen Sympathikus und Parasympathikus verringert werden konnte.

Der Vagus kann also stark oder schwach ausgeprägt sein. Ist er stark ausgeprägt, dann kann sich der Körper nach Stress gut erholen, Herzfrequenz, Atmung, Blutdruck, Verdauung laufen ideal ab. Ein schwacher Vagus hingegen geht mit Entzündung, einer erhöhter Anfälligkeit für Erkrankungen, negativen Emotionen bis hin zu Depressionen, Herzinfarkt oder Schlaganfällen einher.

Quelle: Samira Henning, Prem Yoga, Yoga Schule Zürich