Bhagavad-Gita - ihre Verse sind Perlen der Weisheit
Die Bhagavad-Gita ist die bekannteste Weisheitsschrift Indiens und ein einzigartiges Juwel der Weltliteratur. Ihre zeitlose praktische Philosophie zieht bis heute unzählige Menschen in ihren Bann.
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Bhagavad-Gita Kapitel 6: Drei Naturen, Vers 34
„Speisen, die schmackhaft, gehaltvoll, mild und wohltuend sind, die Vitalität, Kraft, Gesundheit und Zufriedenheit verleihen, werden von Tugendhaften bevorzugt“
Weise Menschen schauen, dass es möglichst allen gut geht: der Natur, den anderen Lebewesen und ihnen selbst. Vollwertig-biologische und saisonale Nahrung, vegetarisch oder vegan, unterstützen dieses Ideal.
Urteilen geschieht unentwegt: Was finde ich richtig, was falsch? Verurteilen hingegen ist meist anmassend. Oder darf ich es tun, wenn es sich um die Gesundheit, das Wohl anderer und die Umwelt handelt – beispielsweise den Fleischkonsum? Wichtig: Als Vegetarier oder Veganer sollte ich mich nicht besser als andere fühlen, sondern dankbar sein, dass mein Genuss und mein Wohlbefinden nicht vom Konsum von Tieren abhängig ist.
„Man ist, was man isst.“ Krishna beschreibt im obigen Vers die Speisen, die Tugendhafte zu sich nehmen. Weiter sagt er: “Nahrung, die bitter, sauer, salzig, zu heiss oder übermässig gewürzt ist und Unwohlsein, Leid und Krankheit hervorruft, schmeckt leidenschaftlichen Menschen“ Und: „Menschen, die von Trägheit und Unwissenheit dominiert werden, mögen jenes Essen, das abgestanden, unrein, geschmacklos oder sogar verdorben ist.“
Wir haben die freie Wahl, doch die Konsequenzen kommen ungefragt. Ein harmonisches, zufriedenes Leben entsteht dank gewaltfreier, gesunder Nahrung, tiefgründigen, spirituellen Freundschaften, Dankbarkeit und eines natürlichen, einfachen Lebensstils.
Autor: Guido von Arx – seit 2014 beruflich selbständig, gibt Seminare über die Philosophie des Yoga, die Kunst der Kommunikation,, das Erfüllen der Lebensaufgabe (Dharma) sowie die Bhagavad-Gita und leitet Theaterproduktionen. Guido lebte 20 Jahre in einem Ashram,, arbeitet in einem Entwicklungsprojekt in Westbengalen und initiierte in England ein Musical über das Mahabharata, Indiens bekanntestes Epos.
...und ein paar Gedanken zum Tierwohl
- Kühe kommunizieren auch mit den Hörnern. Das geht vom leichtem Anstupsen bis zum heftigen Hornstoss – doch heute haben 90% der Kühe in der Schweiz KEINE Hörner mehr
- Zu früh von der Mutter getrennte Kälber saugen sich instinktiv gegenseitig am Euter, am Ohr oder am Maul, was zu Verletzungen führen kann.
- Schweine sind sehr klug und reinlich. Haben sie genügend Platz, trennen sie konsequent ihren Schlaf- und Kotplatz, haben hervorragend ausgebildete Sinnesorgane und brauchen Erkundungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten.
- Legehennen haben hohe Ansprüche auf ihre Nahrung, legen sie doch jährlich über 300 Eier. Deshalb benötigen sie Futter, das viel Energie und Eiweiss enthält. Sie möchten sich mit der Suche nach Würmern und Körner beschäftigen. Ein Sandbad für die Gefiederpflege ist ebenso wichtig, wie erhöhte Sitz- und Schlafstangen, dunkle Legenester und Auslauf.