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Essen und Gutes Tun

Veröffentlicht: Donnerstag, 30. September 2021

Gute Gründe für einen fleischfreien Tag gibt es viele. Erfahren Sie, was Sie damit sich selbst und anderen Gutes tun können.

Kühe und Fleischkonsum

Foto: Pixabay / Pexels

Fakten-Check

Der Fleischkonsum der Schweizer Bevölkerung betrug in den Jahren 2014 und 2015 mit 111 Gramm pro Tag und Kopf über das Doppelte von dem, was empfohlen wird.
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt, höchstens zwei bis drei Portionen Fleisch à 100 bis 120 Gramm pro Woche zu konsumieren. Mit dem Veggieday wird der Fleischkonsum in der Schweiz gesenkt und Jugendliche sowie Erwachsene werden dazu angeregt, sich Gedanken über ihren eigenen Fleischkonsum zu machen.

Fürs Klima

Abholzung von Regenwäldern

Auf der Agrarfläche, die benötigt wird, um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen, könnten im selben Zeitraum 200 Kilogramm Tomaten oder 160 Kilogramm Kartoffeln geerntet werden. Um mehr Landfläche zu gewinnen, werden Regenwälder gerodet, hauptsächlich für Weideland oder Futtermittelanbau.

Verschwendung von Nahrungsmitteln

Um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen, braucht es 7 bis 16 Kilogramm Getreide oder Sojabohnen. Käme dieses Getreide ohne Umweg über das Tier direkt zu den Menschen, wäre genug Nahrung für alle vorhanden.

Weniger Wasserverbrauch

Mit der verbrauchten Wassermenge, die für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch nötig ist (15‘500 Liter), kann man ein ganzes Jahr täglich duschen.

Weniger Treibhausgase

Gemäss der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) verursacht die Fleischproduktion mehr Treibhausgase als der gesamte weltweite Verkehr. Viele ExpertInnen sehen die Ernährungsumstellung als den wichtigsten Faktor zur Bekämpfung des Klimawandels.

Für die Tiere

Jährlich werden in der Schweiz 2,5 Millionen Schweine, 404’000 Rinder, 211’000 Kälber und 72 Millionen Hühner getötet. Eine tiergerechte Haltung ist unmöglich – jährlich werden in der Schweiz über 75 Millionen sogenannter «Nutztiere» geschlachtet. Um den Fleischhunger zu stillen, kommen nochmals 15 Millionen Tiere aus dem Ausland dazu. Auf die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Tiere kann bei dieser Menge keine Rücksicht genommen werden. 98 Prozent der Fische und Krustentiere, die in der Schweiz konsumiert werden, sind importiert.

Die Grenzen der Stallhaltung

Um Verletzungen in der Massentierhaltung zu vermeiden, werden die Tiere zu ihrem eigenen Schutz verstümmelt. Schweinen werden oft die Zähne gekappt, Kühen die Hörner ausgebrannt und Hühnern die Schnäbel touchiert.

Lebenslange Ausbeutung

Alle «Nutztiere» erreichen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung. In dieser Zeit werden die Tiere bis zur Erschöpfung ausgebeutet: Pro Jahr legen Hennen bis zu 300 Eier, Milchkühe liefern 7’000 Kilogramm Milch und Schweine werden in 6 Monaten auf ein Gewicht von über 100 Kilogramm gemästet.

Qualvolle Tötung

Egal, ob aus konventioneller oder biologischer Haltung – getötet werden alle Tiere gleich. In Grossschlachtereien werden täglich mehrere Tausend Tiere angeliefert. Für eine Kontrolle der Betäubung bleibt keine Zeit. Hunderttausende Tiere werden deshalb bei vollem Bewusstsein zerteilt.

Für die Gesundheit

Ein hoher Fleischkonsum birgt gesundheitliche Risiken wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten. In der Schweiz sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache und Krebs ist die häufigste Ursache für vorzeitige Sterblichkeit.

Zivilisationskrankheiten

Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten werden durch den Konsum von Fleisch gefördert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft verarbeitetes und rotes Fleisch als krebsfördernd ein. Ein hoher Konsum (ab 50 Gramm pro Tag) erhöht die Sterblichkeit und das Risiko für Dickdarmkrebs sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Zoonosen

Zoonosen sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Dazu zählen beispielsweise Infektionen mit Campylobacter oder Salmonellen. Die Massentierhaltung führt zur Abholzung von Regenwäldern. Dadurch verlieren viele Wildtiere ihren Lebensraum und kommen öfter in Kontakt mit Menschen.

Antibiotika

Antibiotika werden in der Massentierhaltung standardmässig eingesetzt. Dadurch kommt es vermehrt zu Antibiotikaresistenzen und Antibiotika werden wirkungslos. Dies kann beim Menschen zu tödlichen Krankheiten führen, da die eigentlich leicht zu behandelnden Infektionen nicht mehr auf Antibiotika ansprechen.
Wenn wir unsere Essgewohnheiten verändern und weniger Fleisch konsumieren, kann das Risiko für Zivilisationskrankheiten, Pandemien und Antibiotikaresistenzen gesenkt werden.

.....und darum... gönnen sie sich, ihrer Familie und ihren Mitmenschen mindestens einmal wöchentlich einen Tag, an dem sie KEIN FLEISCH essen.

Weitere Informationen finden Sie bei www.veggieday.ch.

Quelle: Veginfo, Das Magazin von SWISSVEG, www.swissveg.ch, Herbst 2021, Ausgabe 102