Algen
Alle Algen sind essbar, jedoch sind nicht alle schmackhaft. Weltweit gibt es mindestens 70‘000 Algenarten – mikroskopisch kleine bis solche von 60 Metern Länge.
Foto: Sebleouf / Wikimedia Commons
Davon werden nur 150 Arten für wirtschaftlich genutzt. Weltweit liegt die Algenproduktion jährlich bei 21 Millionen Tonnen, der Grossteil stammt aus Asien. Verwendung finden sie als Dünger, Bio-Kraftstoff, in der Plastik- und Kosmetikindustrie und im Tierfutter. In Nahrungsmitteln finden wir sie als Verdickungsmittel, Stabilisatoren oder Farbstoff in Gummibärchen. Am meisten Algen werden in Japan gegessen – ca. 9 Kilogramm jährlich pro Person – der Rest landet in der Dünger- und Futterindustrie.
Algen gelten als Zukunftshoffnung für natürliche Eiweissquellen. Mikroalgen bieten bis zu 70 Gramm Eiweiss auf 100 Gramm Trockenmasse. Das erreicht keine andere Pflanze auf unserer Erde. Es wird vermutet, dass Algen einen entscheidenden Einfluss auf die Bindung des Kohlendioxids aus der Atmosphäre haben.
Experten und Meeresforscher schätzen, dass 2 Prozent der Meeresoberfläche ausreichen würden, um 10 Milliarden Menschen damit satt zu machen. Algen gedeihen in Salzwasser, auf Hausdächern, in Süsswassertanks und Brachen. Da sie weder Boden, Dünger oder Trinkwasser für ihre Entwicklung benötigen, sind sie keine Konkurrenz für den traditionellen Gemüseanbau.
Speisealgen sind reich an Phosphor, Kalzium, Eisen und Jod. Sie enthalten Vitamine und essentielle Fettsäuren, vorab Omega 3 und Omega 6. Braunalgen hingegen weisen einen hohen Jodanteil auf.
Durch einweichen in Wasser und gründliches Spülen kann der Jodgehalt der Algen gesenkt werden. Pro Tag sollte maximal 0,5 Gramm Jod konsumiert werden. Eine „Überdosis“ an Jod kann Schilddrüsen-Fehlfunktionen zur Folge haben.
Hier die bekanntesten Algen:
Kelp
Braunalge aus dem Atlantik, duftet nach Meer, ist leicht salzig. Ist gut im Salat, zu Pasta, Chutney, gekocht als Gemüse
Foto: US National Park Center / Wikimedia Commons
Kombu
Braunalge aus dem Atlantik/Pazifik, süsslich-salzig,hoher Jodgehalt, als Beilage für japanische Dashi-Suppe
Foto: Alice Wiegand / Wikimedia Commons
Wakame
Braunalge aus dem Atlantik/Pazifik, Austerngeschmack, für japanische Misosuppe, Salat
Foto: Captaindjo / Wikimedia Commons
Nori
Rotalge aus dem Pazifik, würziger Geschmack, betrocknete Blätter für Sushi-Rollen, gehackt als Suppengewürz, Salate und Reisgerichte
Foto: Francesco Angrisani / Pixabay