Maiglöckchen
Mit dem duftenden Maiglöckchen wird so mancher Maifeiertag begangen. In vielen Gegenden sind an diesem Tag junge Menschen unterwegs, die kleine Maiglöckchensträusse verkaufen.
Heutzutage denkt kaum jemand an eine medizinische Anwendung beim Anblick der hübschen weissen Blütentrauben. Doch das Maiglöckchen ist ein wertvolles Heilmittel, das schwache Herzen stärkt und unregelmässigen Herzen wieder zu einem Rhythmus verhilft. Es wirkt deutlich milder und ungefährlicher als der viel verwendete Fingerhut.
Früher wurde das Maiglöckchen sogar als Allheilmittel betrachtet, doch seine Giftigkeit hat den Einsatz des Maiglöckchens für Alltagsbeschwerden nahezu vollständig zum Erliegen gebracht
Das Ausmass der Giftigkeit des Maiglöckchens ist jedoch umstritten. Berichte über ein totes Kind, das Maiglöckchen-Blumenwasser getrunken hatte, liessen sich nicht belegen, andere Todesfälle sind nicht bekannt. Allerdings kann es vor allem bei kleinen Kindern, die die Beeren gegessen haben, zu Durchfall und Erbrechen kommen, manchmal gepaart mit Herzrhythmusstörungen. Zum Essen ist das Maiglöckchen also keinesfalls geeignet.
Heilwirkung
Achtung! Giftig. Nur in Fertigpräparaten, homöopathisch ab D11 oder äusserlich anwenden.
- Asthma
- Verstopfung
- Herzschwäche
- Herzwassersucht
- Herzrhythmusstörungen
- Niedriger Blutdruck
- Schlaganfall (vorbeugend)
- Nervenschwäche
- Epilepsie
Maiglöckchen als Herzmittel
Es wurde herausgefunden, dass die Glykoside, die im Maiglöckchen enthalten sind, ähnlich wirken wie das Herzmittel Strophanthin, aber weniger giftig sind. Maiglöckchen sind auch weniger giftig als der vielfach benutzte Fingerhut, und sie sammeln sich zudem nicht schädlich im Körper an. Daher werden Präparate mit Maiglöckchen-Wirkstoffen heutzutage gerne gegen eine Vielzahl von Herzbeschwerden eingesetzt. Sie helfen gegen Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und Altersherz. Auch gegen herzbedingtes Asthma kann das Maiglöckchen in ärztlich verschriebenen Fertigpräparaten helfen.
Maiglöckchen für das Nervensystem
In der Volksheilkunde wurde das Maiglöckchen früher gegen alle Arten von Krankheiten eingesetzt. Davon ist vor allem die Anwendung bei Problemen des Nervensystems übrig geblieben. Manchmal wird es zur Vorbeugung gegen und zu Nachbehandlung von Schlaganfall benutzt. Auch gegen Epilepsie wird es traditionell angewandt, jedoch ist der Nutzen dieser Anwendung nicht belegt.
Wissenschaftlicher Name
Convallaria majalis
Pflanzenfamilie
Maiglöckchengewächse = Convallariaceae
Englischer Name
Lily of the Valley
Volkstümliche Namen
Augenkraut, Chaldron, Faldron, Galleieli, Glasblümli, Herrenblümli, Maiblume, Maiblümchen, Maienlilie, Maizauken, Marienglöckchen, Marienriesli, Niesekraut, Schillerlilie, Schneetropfen, Springauf, Tallilie, Zaucken
Verwendete Pflanzenteile
Kraut